Der Traum…

Als der Zweite Weltkrieg zu Ende war und die vier alliierten Mächte das Deutsche Reich aufteilten, fiel bekanntlich das einstige BMW-Zweigwerk in Eisenach in die Hände der russischen Besatzung. Das ehemalige Werk hieß unter russischer Einflussname `Awtowelo` In den einstigen Produktionshallen fanden sich noch genügend Teile des vor dem Krieg produzierten BMW-Typs 328. Die Vorstellung, mit dem sowjetischen Einfluss schon bald bessere Fahrzeuge als die - zum Feindbild erklärten - Westdeutschen, auf die Räder stellen zu können setzte sich in vielen Köpfen fest. Gerade für den Straßenrennsport bedeutete dies, dass der Wunsch nach einem konkurrenzfähigen Rennwagen immer ausgeprägter wurde.
 
 

Um diesen in Realität umzusetzen, machten sich in Eisenach die Techniker daran, einem Rennwagen für die 2-Liter Rennklasse aufzubauen, der von der bisherigen Bauweise abwich. Dies war schon an dem Erscheinungsbild erkennbar, das vollkommen nach aerodynamischen Gesichtspunkten gestaltet wurde. Dies hieß, der Wagen hatte keine - wie damals üblich - frei stehenden Räder, denn diese befanden sich innerhalb der gesamten Karosserie. Unter Berücksichtigung eines kleineren als üblichen Lenkeinschlag geriet der Wagen wesentlich breiter als die Konkurrenten. Eine glattflächige Aluminiumkarosserie schmiegte sich elegant und ohne jegliche abstehenden Teile über den filigranen Gitterrohrrahmen. Verantwortlich für die Umsetzung war die Crew um Dipl.-Ing. Georg Hufnagel. Der Rennwagen gewann zwei Rennen und wurde danach für einen straßenzugelassenen Zweisitzer umgewandelt und auf der Leipziger Messe 1950 vorgestellt.