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Vorbestellung möglich (info@autopioneer.de)
Verfügbar: Dezember 2025
Artikelbeschreibung: Der Artikel ist neu und ist in der Originalvrpackung.
Das Modellauto besteht aus Resin (Kunstharz) mit fest angebauten Kleinteilen und ist eine vom Hersteller handgefertigte Miniatur.
Maßstab des Modellautos: 1:43
Auflage: 50
Steuerrechtliche Hinweise: Mehrwertsteuer wird in der gesamten Europäischen Union (EU) erhoben, wobei jedoch jedes EU-Land seine eigenen Mehrwertsteuersätze festlegt. Der Gesamtpreis einer Bestellung durch einen Kunden innerhalb der Europäischen Union (EU) richtet sich daher nach der Mehrwertsteuer des jeweiligen Empfängerlandes. Er wird an der Kasse beim Bestellvorgang entsprechend angepasst. Der Umsatz dieses Modellautos unterliegt der Differenzbesteuerung gemäß § 25a USTG: Heißt 0% Mehrwertsteuer bei der Bestellung für den Kunden. Die relevante gesetzliche Mehrwertsteuer an das EU-Empfängerland des Kunden wird von uns nach dem OSS-Verfahren (One-Stop-Shop) abgeführt. Der Versand ins Nicht EU-Ausland erfolgt aus Deutschland. Die Mehrwehrsteuer des jeweiligen Empfängerlandes, Verzollungskosten und Zölle oder ähnliche Kosten sind in der Endsumme der Bestellung nicht inbegriffen und sind an relevante Dritten zu bezahlen. Diese gehen zu Lasten des Käufers.
Wer baute das erste Straßen-Stromlinienfahrzeug Deutschlands wirklich?
Eigentlich ist die Antwort immer: Der Rumpler Tropfen-Wagen (1921) war es, oder nein, es war der Ley T6 mit Automobil-Stromlinien-Karosserie nach Jaray-Patent (1922). Die Antwort war auch abhängig von den Zeitpunkten der damaligen Patentanmeldungen und -erteilungen. Viel Aufmerksamkeit bekam Rumpler und Ley/Jaray-Wagen zudem wegen eines langwierigen Patentstreites. Rumpler und Jaray erreichten eine 25-30%ige höhere Geschwindigkeit bei gleichem Kraftstoffverbrauch mit ihren Stromlinienkarosserien im Vergleich zu den jeweiligen Standard-Straßenfahrzeugen. Aber im Lärm der Geschichte und des Geschehens wird schnell eine wichtige und bedeutende Alternative übersehen. Genau diese stellen wir Ihnen heute vor! Ganz in Ruhe. Nehmen Sie sich Zeit zum Lesen und zum Einordnen.
Wir erzählen unsere Sicht der Geschichte: Wenn sich Zwei streiten, freut sich …….. Opel!?!
Vorab: Um diese Geschichte schreiben zu können, haben wir mit folgenden Experten gesprochen: Mit dem Opel-Archiv, mit der Familie von Max Lochner, mit dem Stadtarchiv Stadt Aachen, mit der Stadtbibliothek Aachen, mit dem Landesmuseum Mainz, mit dem Stadtarchiv Münster, und mit der Münchner Oldtimer Reifen GmbH, Holzkirchen. Auch haben wir Fachliteratur und das Internet nach Informationen durchkämt. Wertvolle Unterstützung bekamen wir auch von unseren Freunden aus dem Swiss Car Register. Wir glauben, nur durch Zufall oder in alten Automobilmagazinen werden neue Informationen und/oder Fotos über das Opel Ei von Max Lochner auftauchen. Klar ist, dass es Lücken in der Geschichte und des Aussehens des Originalautos gibt, denn es gibt nur ein Foto des Opels und eine händische Entwurfszeichnung. Belastbare technische Informationen gibt es nicht. Daher versuchen wir die offenkundigen Lücken logisch zu erschließen und zu schließen. Ohne diesen Ansatz, gäbe es unser Modellauto nicht. Und dies wäre aus unserer Sicht sehr schade.
Im Rennsport – und beim Fliegen - war Aerodynamik schon immer ein bekanntes Thema. Man wusste, dass die Form die Geschwindigkeit, den Kraftstoffverbrauch und die Luftverwirbelungen beim Fahren stark beeinflusst. Im normalen Straßenverkehr gab es diese Überlegungen in diesen frühen Jahren noch nicht. Viele Karosseriehersteller hatten seinerzeit ihren Ursprung beim Fliegen. Ein Automobilstudium gab es in heutiger Form nicht. Daher war ein Wissenstransfer vom Flugzeug zum Fahrzeug vorgezeichnet. 1912 gab es praktisch keine geschlossenen Automobile. Autos waren zum einem gerade dem Kutschenzeitalter entsprungen und die Automobile – auch im Rennsport – waren offen oder teiloffen. Geschlossene Ganz-Metall-Fahrzeuge waren auf deutschen Straßen nicht unterwegs (1912). Karosserien wurden auf einem vorgefertigten Holzmodell gedengelt. Dies war höchste, zeitintensive und teure Handwerkskunst. Außerdem galten geschlossene Auto als nicht sicher.
Max Lochner, der Sohn eines Tuchfabrikaten aus Aachen, interessierte sich bereits in jungen Jahren auch für technische Dinge. So teilte er unter anderem die Flug- und Automobilrennsportbegeisterung seines Bruders Erich Lochner. 1989 veröffentlichte Max Locher das Buch ‚Grundlagen der Lufttechnik.‘ Mit Hilfe seiner Kenntnisse über den Luftfahrzeugbau entwickelte Max Lochner 1912 einen Stromlinienwagen, das so genannte Ei, das er nach eignen Plänen und auf eigene Kosten für 120.000 Mark im Opel-Werk bauen ließ. 120.000 Mark entsprechen einem heutigen Realwert von 750.000 €!
Im Buch von Lochner, Thomas ‚Die Geschichte des Aachener Tuchfabrikanten Johann Friedrich Lochner und seiner Familie. Warendorf 2013‘ steht, dass der Wagen rot war. Laut Automobilhistorikers Hanns-Peter Baron Thyssen-Bornemissza von Kaszon bekam der Wagen wegen dieser roten Farbe im Opel-Werk den Spitznamen ‚das rote Ei‘. Die Karosserie des Opel Ei war auf einem Opel-Motorwagen 13/30 montiert. Die Wulstreifen waren 815 x 105 mm (Durchmesser x Breite). Anhand dieser Information konnten nun die Maße des Opel Ei berechnet bzw. bestätigt werden: 4500 x 1800 x 2500 mm (Länge x Breite x Höhe). Der Radstand beträgt 3230 mm und beide Spurweiten 1350 mm. Die Höchstgeschwindigkeit eines Opel-Motorwagen mit Standard-Karosserie betrug ca. 70 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit des Opel Ei betrug ca. 95 km/h. Also 30% schneller als ein Standart-Opel-Motorwagen. Die Stromlinie lässt grüßen! Zur gleichen Zeit baute Opel an ihren Torpedo-Formen, die aber bei weitem diese Leistungsparameter nicht hatten.
Max Lochner nahm zwischen 1912 bis 1914 seine Gäste gerne mit auf eine Probefahrt. Voller Stolz wurde das Opel Ei vorgeführt. Von einer ruhigen Fahrt konnte bei den damaligen Straßenqualität natürlich nicht die Rede sein. Es ist leicht sich vorzustellen, dass die Gäste wieder froh waren wieder auszusteigen. Eine solche hohe Geschwindigkeit waren weder die Fahrgäste noch die Menschen auf der Straße gewohnt. Aber der Chauffeur Herr Heil, der auf dem einzigen Foto stolz neben dem Opel Ei steht, steuerte das Fahrzeug sicher und gekonnt. Selbstverständlich konnte man beim Einsteigen wie auch während der Fahrt seinen Zylinder aufbehalten. Das war damals sehr wesentlich, wenn nicht auschlaggebend bei dem Kauf eines Automobils.
Die beiden vorderen Seitenscheiben konnten geöffnet werden, selbstredend auch die Scheiben der beiden Türen. Die Windschutzscheibe wurde nur ein einziges Mal geöffnet; - nachdem der Chauffeur Herr Heil anhalten musste, die Herren ihre Zylinder wieder gefunden hatten, wurde ‚geschlossen‘ die Fahrt beendet.
Bei der Mobilmachung 1914 (Erster Weltkrieg) wurde das Opel Ei für das kaiserliche Automobilkorps beschlagnahmt und ist von dieser Zeit an verschollen. Französisches Militär nutzte die Villa von Lochner während des Weltkrieges zwei Mal als Militärposten. Von daher ist zu erwarten, dass seinerzeit vorhandene Fotos und technische Unterlagen vernichtet wurden. Aber es mag in Automobil-Publikationen von 1912 bis 1914 Berichte, Fotos oder Zeichnungen geben. Wir suchen weiter! Sie auch?
Zurück zu der Eingangsfrage: Wer hat’s erfunden? Rumpler, Jaray oder Lochner? Der Leser soll entscheiden….
Zum guten Schluss: Wer baute das erste Straßen-Stromlinienfahrzeug weltweit?
Ein zarter Hinweis: Da lohnt sich ein Blick zu dem belgischen 1910 Pipe, welches im gleichen Jahr auf der Automobilausstellung in Paris ausgestellt war. Optisch ist der Pipe in der Frontbereich sehr ähnlich wie das Opel Ei. Angeblich soll Max Lochner auch auf dieser Automobilausstellung gewesen sein. Zudem Aachen und Belgien sind auch ganz nah! In diesem Sinne, bleiben Sie neugierig!