1935 Leichtbau Maier

Artikel-Nr.: AC 06013

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Tragödie eines Idealisten

 

Diplom-Ingenieur Friedrich Eugen Maier hatte sich schon in der Flugzeugbranche einen guten Namen gemacht, als er zu Beginn der 1930er Jahre in die Autobranche wechselte. Der 32jährige gründete eine Kraftfahrzeugwerkstatt in der Sömmeringstraße 31/32 im Berliner Stadtteil Charlottenburg.

 

Am 2. April 1930 beantragte er ein Patent beim Reichspatentamt, in dem er sich eine selbst tragende Karosserie für ein Auto schützen lassen wollte. Diese Idee zeigte, dass er in seinen Gedanken schon wesentlich weiter war, als viele der damaligen Produzenten. Im Zuge der 1933 durch die Regierung ausgerufenen Motorisierung des Volkes in Form eines „Volkswagens“, kam er in den Genuss, dass ihm ein Chemiewerk aus dem Raum München 300.000 Goldmark zur Verfügung stellte, um damit einen „Volkswagen“ zu entwickeln. Mit diesem Geld stellte er einen Personenwagen auf die Räder, der durchaus die Vorgaben aus den von der Regierung genannten Voraussetzungen erfüllen konnte. Dies waren in erster Linie der Einbau des Motors im Heck, die Tauglichkeit für die neu geschaffenen Autobahnen, eine rundum geschlossene Karosserie und einen Innenraum, der Platz für vier Personen bot. Friedrich Eugen Maier verwendete als Antrieb den Zweitakter eines DKW Automotors und realisierte Neuerungen, die es bis dahin noch nicht an einem Personenwagen gegeben hatte. Markant ist neben der selbst tragenden Karosserie vor allem der zentral angeordnete Scheinwerfer an der Front, hinter dessen Technik sich ein Schwenkmechanismus verbarg, der sich dem Lenkeinschlag anpasste. Diese Lösung meldete der Ingenieur genauso zum Deutschen Reichspatent an, wie auch einen höhen-verstellbaren Fahrersitz und ein ebenso änderbares Fahrwerk. Unter der Namensbezeichnung Leichtbau Maier stellt er seinen fahrbaren Prototyp im Januar des Jahres 1935 fertig. Zu seinem Leidwesen fand sein Prototyp überhaupt keine Zustimmung aus Regierungskreisen. Sowohl er als auch seine weit blickenden Ideen gerieten in Vergessenheit.

 

Es blieb bei dem einzigen von ihm produzierten Wagen. Friedrich Eugen Maier starb schließlich in Armut und unbeachtet im Alter von 78 Jahren in Berlin. Nach seinem Tode wurde sein Prototyp im Jahre 2008 durch Jörg Jansen wieder zum Leben erweckt.

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